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wolken, strings und bubbles

Drei Kunstwissenschaftlerinnen nähern sich dem malerischen Werk Simone Hamanns über die drei Aspekte Form, Farbe und Material: Malerei ist für Simone Hamann ein technisches Unterfangen. Ihr Atelier versteht sie als Werkstatt, als Experimentierfeld für die seit Anbeginn zur Verfügung stehenden malerischen Mittel:
Pigmente, Bindemittel, Malgrund und ein Pinsel zum Verarbeiten der Farbe. Die Malerei, in Verbindung von Leinwand und Farbe, ist materialisierter Ausdruck der Ideen, Gefühle und des freien Gedankenspiels der Künstlerin. Dabei legt Hamann besonderen Wert auf die qualitative Beschaffenheit ihrer Medien: wertige Stoffe wie Baumwolle, Leinen oder Jute und Pigmente, oft neonfarben, die mit Acrylbinder und Wasser zu flüssiger Farbe angerührt werden, bilden die Grundlage für die Farb- und Formexperimente.

Am Anfang steht die Idee – Formen als Gedankenträger

Über Wolken, Punkte und Linien im Werk von Simone Hamann
Text von Claudia Leonore Kreile

Am Anfang des Experimentierfeldes Form stehen die Wolkenstudien von 2012. Ein kurzer Exkurs in die Kunstgeschichte zeigt, dass Wolkendarstellungen meist metaphorischen Charakter tragen: im Buch Mose nähert sich Gott den Menschen in Form einer Wolkensäule. So markieren die Wolken in illusionistischen Deckenfresken den Übergang von irdischer zu himmlischer, göttlicher, unendlicher Sphäre. Den niederländischen Landschaftsmalern dienten sie als Studienobjekt für Lichtsituationen und Stimmungen, Joseph Beuys erkannte in ihnen den Inbegriff von kreativen Transformationsprozessen. Der englische Künstler John Constable, der 1821/22 mehr als hundert Ölstudien vor der Natur fertigte, nahm die flüchtige Wandelbarkeit der Wolken zum Anlass, seinen punktuellen Gefühlszustand in einem Bild wahr werden zu lassen1.
Simone Hamann destilliert diese Tradition zu einer eigenen Bildsprache, in der das Malerische im Vordergrund steht2. In den Wolkenskizzen und großformatigen Wolkenbildern formieren sich helle Wolkengebilde in offener Stofflichkeit auf nachtblauem Grund, der seine Intensität der Überlagerung mehrerer Farbschichten verdankt. Zufällige Kompositionen, mal sind es Anschnitte, mal kumulusartige Gruppierungen, gehen Zustände von spannungsgeladener Harmonie ein, die Hamann im nächsten Schritt zu abstrakten Farbexplosionen weiterentwickelt. Anders als bei den oben genannten Wolkenmalern entspringen die Wolken keiner realen Situation, sondern der Phantasie der Künstlerin. Sie entwickelt die Form von innen heraus.


Am Anfang steht immer ein Gedanke, eine Idee. Die Form ist „nur“ die Materialisierung dieser Idee. Hamann nennt es „Gedankenphotographie“3, die Leinwand ist Medium der Kommunikation zwischen der Gedankenwelt der Künstlerin und den Assoziationen der BetrachterInnen. Dabei sind die Formen, die entstehen, wenn Hamann die selbstangerührten Pigmente mit Borstenpinseln in die unbehandelte Leinwand drückt, nur ein Ausschnitt dieser Gedankenwelt. „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“4, sagt Wittgenstein. Alles, was Sprache auszudrücken vermag, ist existent in dieser Welt. Anders bei Simone Hamann:
die Leinwand – sie ist locker aufgespannt, so dass sie sich bewegen kann, und bleibt stets ungerahmt, manchmal flottiert sie auch in Form eins Kissens frei auf dem Boden – ist zu verstehen als ein Fenster, das den Blick über die Grenzen des Gesehenen öffnet. Die Grenzen des Gedachten und Gesehenen bedeuten nicht die Grenzen dieser Welt. Auch wenn die Künstlerin ihren Arbeiten Titel gibt, die eine Interpretation anstoßen können, stehen größtmögliche Gedankenfreiheit und Deutungsoffenheit für die BetrachterInnen im Vordergrund.

In den Werkserien bubbles, social cluster und private feelings arbeitet Hamann mit der reduzierten Form der bubble, approximativ kreisrunde Farbflächen, die sich der geometrischen Form des Kreises annähern, dennoch den persönlichen Duktus der Malerin tragen; mal in bunter Vielfalt, mal in monochromen Abstufungen handelt es sich ebenfalls um ein Farb- und Formenspiel. Es ist die analytische Weiterentwicklung der Wolken. Im Sinne von Adornos Gedanke „jedes Kunstwerk ist ein Augenblick“5 extrahiert Hamann aus den Wolkenkompositionen die einfache Form des Punktes.
Jeder Punkt eine Farbe. Aus diesem bildgestalterischen Prinzip, das sich auf Studien zur physikalischen Farbwahrnehmung berief, schufen die Pointillisten um 1900 Gemälde, die sich im menschlichen Auge zu einem Bild zusammensetzen. Bei Simone Hamann entstehen keine gegenständlichen Bilder, sondern intuitiv zufallsgesteuerte Anhäufungen von Bubbles. Jeder Punkt ein Gefühl. Private Gefühle, oder Gefühlsvermengungen von sozialen Schwärmen.


Die auf 99 Leinwände angelegte Reihe private feelings/ sweet strawberry lässt in ihrer seriellen Anlage zudem den Aspekt des Offenen Kunstwerkes6 anklingen. Die Zahl 99 steht dabei symbolisch für Unendlichkeit, in der Mathematik zu verstehen als Abwesenheit einer Schranke. In ihrer bildgewordenen Präsenz abgeschlossen, lassen sich die erdbeerroten Gefühlsvermengungen imaginär unendlich fortsetzen. Hamann geht wiederum vom Gefühl aus, entzieht sich bewusst unserem naturwissenschaftlichen Anspruch an die Welt: „Warum ist ein Gefühl unendlich? Wenn man keine Begrenzung hat, dann scheint es eine andere Dimension zu haben, die sich der Vorstellungskraft entzieht. „Private feelings“ seriell aufzustellen ist der Versuch, etwas von dieser Unabgeschlossenheit, dem nicht Messbaren, zu übermitteln.“7


Unter dem Titel surroundings zeigt Hamann die bubbles und social cluster auch an öffentlichen Orten, an denen große Menschenmengen aufeinandertreffen, auf dem Marienplatz, an der Surferwelle des Eisbachs oder an einer großen Straßenkreuzung: Bildwelt und reale Welt begegnen sich, die bubbles als Abbild kondensierter Menschenschwärme, als Fenster, Spiegel oder Störmomente im öffentlichen Raum?
Wenn Punkte Orte, oder persönliche Verortungen sind, dann markiert die Linie den Weg. Egal in welche Richtung man den Punkt weiterführt, er entwickelt sich zur Linie. In den aktuellen Arbeiten strings und loops vollzieht Hamann genau diese Evolution. Die Linie – grundlegendes graphisches, formdefinierendes Gestaltungselement – wird zum Bedeutungsträger unendlicher Fortsetzbarkeit. Von oben nach unten oder von links nach rechts verlaufende Linien, mit Buntstift oder Acrylfarbe auf Papier oder Leinwand, können von den BetrachterInnen imaginär in alle Richtungen fortgeführt werden. Wiederum geht es nicht um geometrische Exaktheit, die Linien sind nicht mit einem Lineal, sondern frei Hand gezogen. In die theoretische Überlegung mischt sich die individuelle Handschrift der Künstlerin.


Punkt, bubble, Linie, Wolke – geometrische und organische Formen, die den großen Bogen spannen: mal lassen sie die Flüchtigkeit des Moments – ein Gedanke, ein Gefühl, eine natürliche Formation – Bild werden, mal schaffen sie Zeichen der angedeuteten Unendlichkeit – Punkte, Linien, die sich endlos fortführen ließen. Simone Hamanns Arbeiten entspringen einer philosophischen Reflexion der Welt. Am Anfang steht die Idee. Dann das Bild. Im Loop.

1 Vgl. Werner Busch: Wolken zwischen Kunst und Wissenschaft, in: Natter, Tobias / Smola, Franz: Wolken – Welt des Flüchtigen, Ausst. Kat. Leopold Museum Wien 2013, Ostfildern 2013, S. 16-26, hier S. 24.
2 Vgl. hierzu Hubert Damisch: Die Theorie der Wolke, Zürich-Berlin 2013: Damisch argumentiert, dass die Wolke seit der Malerei der Renaissance vermehrt als Bildmotiv auftaucht, um die Malerei von einem linearen zu einem malerischen Stil weiterzuentwickeln.
3 Ateliergespräch mit Simone Hamann am 3.11.2014
4 Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, London 1922, 5.6.
5 Adorno: Ästhetische Theorie, Frankfurt a. Main 1970, S. 17.
6 Vgl. hierzu Umberto Eco: Das offene Kunstwerk, Frankfurt a. Main 1977.
7 Simone Hamann in einer Email vom 14.11.2014.

„Für diese Dinge braucht es Wahrnehmung, und solche Wahrnehmung ist Geist.“1 (Aristoteles):

Zwischen Papier und Goldener Faser.
von Sophia Plaas


Das Material ist gleich einer Geliebten im Atelier des Künstlers. Ihr widerspenstiger Charakter, ihr freier Wille lenken und betören ihn so sehr, bis sich reine Idee und rohes Material zwischen Lust und Zerstörung einander bekämpfen. Es wird gehobelt, bedingungslos abgeschlagen, gemeißelt, wie auf einer Streckbank in alle Himmelsrichtungen gespannt, gehämmert, tief eingedrungen, genagelt und nicht selten getackert. Noch ein zitterndes Aufbäumen des besiegten bissigen und schönen Körpers, ein allerletzter Kuss, eine Geste, ein Blick, dann ist sie still und für immer gezähmt. Das Material ist Sklavin, Dienerin, aber auch Muse des Künstlers.


War das traditionellste Material der Kunst, die Farbe, bei Leon Battista Alberti noch nichts weiter als ein Mittel „den Glanz des Goldes durch Farben nachzuahmen“2, sind für die zeitgenössische Künstlerin Simone Hamann rosa, pink, ein helles und ein dunkles grün Ausdruck theoretischer Überlegungen und Versuche. Farben legen sich in Hamanns kleinformatigen Arbeiten (strings and loops) bunt und wild nebeneinander auf Papier oder die zum Teil nackte, unbehandelte Leinwand, schmiegen sich dicht aneinander oder legen sich mit etwas Abstand sachte dazu.
In diesen Farb-Etüden verwandelt sich alles zum unendlichen Strich – auch das Leinen selbst ist nicht mehr nur Träger, sondern spielt eine Note in Hamanns Farbakkorden. Gedanken fließen in vibrierenden Farben über Nessel, Leinen, Baumwollstoff und Jute. INVERS, eine Reihe von kleineren Bildformaten, beschäftigen sich mit der Textur des Trägers. Die mit Jute bespannten Keilrahmen erinnern an die Technik von Hinterglasmalerei. Geheimnisvoll schimmern die Farben durch die groben Fasern der Jute: abgespannt und andersherum wieder aufgespannt wird ein Negativ der Farben erzeugt. Das Eigentliche wird unwesentlich, das Uneigentliche wesentlich. Sobald die Farbe, die Oberfläche und das Material, die Linie oder der Punkt sinnlich wahrgenommen werden, uns die Grundlage allen rationalen Denkens durch ihre ureigentliche Präsenz nehmen, erscheinen sie in ihrem einfachsten und wesentlichen Sein: Sie sind die Essenz der Dinge. Simone Hamann scheint die Wesenheit ihrer theoretischen Fragen und Ideen (nach Platons Ideenlehre die reinste Form von Kunst) mit den Mitteln der (Mal-)Studie unter Einbezug verschiedener Stoffe herauszuarbeiten und „uns über eine allzu eng erfahrene menschliche Welt hinauszuführen […]“3


1 Welsch, Wolfgang: Ästhetisches Denken, Stuttgart 2010, S. 3.
2 Wagner, Monika: Das Material der Kunst. Eine andere Geschichte der Moderne, München 2001, S. 17.
3 Welsch, Wolfgang: Blickwechsel. Neue Wege der Ästhetik, Stuttgart 2012, S. 136.


„Und plötzlich ergreift das Sinnliche mein Ohr oder meinen Blick und ich liefere einen Teil meines Leibes oder gar meinen ganzen Leib jener Weise der Schwingung und Raumerfüllung aus, in der das Blau oder das Rot besteht.“1

Zur Farbigkeit bei Simone Hamann.
Von Mira Naß.

Im Mittelpunkt des künstlerischen Werks von Simone Hamann steht die Farbe. Auf den unterschiedlich großen Leinwänden mischen sich diese, sie überlagern sich, sie stoßen sich ab. Vor den Serien social cluster oder bubbles sehen sich Betrachtende konfrontiert mit einer weißen Leinwand und unzähligen farbigen Punkten, mal einfarbig homogen oder wild durcheinander wie auf einer konfettiübersäten Straße nach einem Narrenumzug. Rot, Orange, Pink, Blau, Grün, Gelb, Weiß… Hamann arbeitet mit reinen Farb- Pigmenten, eine Mischung findet erst in einer Überlagerung statt.

In der Perfektion ihrer malerischen Ausführung muten die meisten dieser Punkte beinahe graphisch an. Dabei gruppieren sie sich umeinander oder stoßen sich voneinander ab wie gleichgepolte Teilchen. Sie sammeln sich, dränge(l)n, schubsen, stoßen, überlagern sich und bilden groteske Formen wie bei einem Fisch-, Vogel- oder Bienenschwarm. Wie im Pingpong-Spiel scheinen die Punkte auf der Leinwand hin- und her zu springen und sich an den Seiten abzustoßen. Dabei lässt sich die Assoziation an das Verhalten und die Stellung eines Individuums in der Ordnung einer homo- oder heterogenen Gesellschaft nicht vermeiden. Laut Sigmund Freud wird das Verhalten eines Einzelnen weniger von der ,Ratio‘ als überwiegend von Emotionen gesteuert. Welchen Ursprung haben diese Emotionen, die ebenso Ursprung des künstlerischen Prozess‘ bei Simone Hamann sind? Vielleicht Sinnlichkeit in der eigentlichen Bedeutung des Wortes – ,mit den Sinnen erfahren‘?


Das Fühlen und (Er-)Tasten eines Gegenstandes oder der taktilen Haut eines begehrten Menschen. Der Geschmack intensiver Gewürze und honigsüßer Speisen. Der Klang eines Tones, der sich mit weiteren mischt und Harmonie erzeugt. Die Wahrnehmung intensiver Farben in der Natur oder der Kunst. Zusätzlich bietet Hamann den Betrachtenden anhand ihrer Werktitel (persönliche) Verweise:
sweet strawberry zum Beispiel mag den Geschmack sonnenreifer Früchte evozieren, während daltonian (,farbenblind‘) mit der Wahrnehmung unterschiedlicher Graustufen spielt. Doch löst jede Farbe eine spezielle Empfindung aus oder kann sie verschiedene Gefühle hervorrufen? Wie können Farben in der Kunst erfahren werden? Nimmt jeder Mensch Farben gleich wahr? Es drängt sich die Frage auf: Was will das Bild? Was will die Farbe, was die Künstlerin? Was will die Linie, was der Punkt? W.J.T. Mitchell geht davon aus, dass der menschliche Körper über die Betrachtung Bilder empfängt. Metaphorisch beschreibt er dies als einen Blickwechsel zwischen Bildern und Betrachtenden.2 Mit der Form des Kreises oder der (Buntstift-) Linie in strings manifestiert sich in der Farbe dieser von Mitchell beschriebene Blickwechsel, jenes Wechselspiel aus dem wahrnehmenden Auge und dem künstlerischen Ausdruck. „Auf einer leeren Bildfläche haftet der Blick nirgends. Sobald aber irgendwo ein Punkt oder Fleck erscheint, hat das Umherirren ein Ende. Das Auge wird gepackt und gefesselt. Der Punkt zieht es an. Auf ihm muss es haften.“3 In den elementaren Formen von Kreis und Linie verweist die Farbe nur auf sich selbst und ihre Unendlichkeit.

1 Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin, S. 249.
2 Mitchell, W.J.T.: Das Leben der Bilder. Eine Theorie der visuellen Kultur, Nördlingen 2005.
3 Biema, Carry van: Farben und Formen als lebendige Kräfte, Jena 1930, S. 151.


Three scholars in theory and history of art approach the works of Simone Hamann through the aspects of shape, color and material:
For Simone Hamann painting is a technical undertaking. She perceives her studio as a workshop, a zone for experiments with the traditional equipment of a painter: pigments, binders, canvas and brushes, to work the paint. Painting, in connection with canvas and color, materializes the expression of ideas, emotions and free associations of the artist. In doing so, Hamann sets
great value on the quality of her materials: high-class fabrics like cotton, linen or jute and pigments, often in neon colors, which are mixed together with acrylic binder and water for a liquid paint, form the basis for those experiments with color and shape.


In the beginning there is the idea – Shapes as medium for thoughts
About clouds, bubbles and lines in the work of Simone Hamann
By Claudia Leonore Kreile


In the beginning of experimentalizing with shapes stand the cloud studies of 2012. A brief digression into the history of art shows that pictures of clouds mostly have a metaphorical character: In the first Book of Moses God approaches man disguised as a cloud column. Therefore clouds in ceiling frescos mark the transition from earthly to angelic, divine, infinite spheres. For the Dutch
landscapists they served as study subjects for light situations and atmospheres. Joseph Beuys recognized in them the embodiment of creative transformation processes. The English artist John Constable, who produced 1821/22 more than one hundred studies in oil due to nature, took the opportunity of the fleeting changeableness of clouds to let his emotional life come true in a
painting.1

Simone Hamann distills this tradition in her own picture language, in which the pictorial forms the main focus2. In her sketches and large-size paintings bright clouds form up on a night blue basis which owes its intensity to the overlapping of several layers of color. Random compositions – some of them sections, some of them cumulus groups – create a fascinating

harmony which is developed into an abstract explosion of colors by Hamann in the next step. Other than in the above mentioned artist’s cloud paintings, those clouds do not originate from a real situation but from the painter’s imagination. She generates the form from the inside.

In the beginning there is always a thought, an idea. The painting is “only” the materialization of this idea. Hamann calls it “photography of thoughts”3, the canvas serves as a medium of communication between the thoughts of the artist and the associations of the observer. The shapes that develop when Hamann applies the self-mixed pigments with brushes onto the untreated
canvas are only extracts of her thoughts. “The borders of my language are the borders of my world”4, says Wittgenstein. Everything that can be expressed by language exists in this world. With Simone Hamann it is different: the canvas – it is loosely fixed so that it can move, and it always stays unframed, sometimes resting on the floor in form of a cushion – functions as a window that opens the view beyond the borders of what can be seen. Therefore the borders of what we think and what we see are not the borders of the world. And although the artist captions her paintings, which can stimulate an interpretation, liberty of thought and analysis are the most important factors for the beholder.
In her series bubbles, social clusters and private feelings, Hamann works with the reduced form of the bubble, approximate circular spots, that converge to the geometrical form of the circle but still speak the personal language of the painter. In colorful variety as well as in monochrome shades she also plays with colors and shapes, leading to an analytical enhancement of the clouds. In the sense of Adorno’s idea “every work of art is an instant”5

Hamann extracts the simple form of a spot from her cloud compositions. Each spot one color. On this artistic principle, which is based on studies concerning the physical perception of colors, the pointillists created works of art around 1900, which were put together by the eye of the beholder.
Simone Hamann does not paint graphic pictures, but intuitive and random clusters of bubbles. Each bubble one feeling. Private feelings or the commixture of social clusters.
The series private feelings/ sweet strawberry is laid out for 99 canvases. In its serial construction it reflects the concept of the Open Art6. The number 99 stands as a symbol for infinity since in mathematics it is understood as the absence of any limits.
This strawberry red commixture of feelings is completed in its painted presence, but can be endlessly pursued in one’s imagination. Hamann acts on the assumption of feelings and deliberately eludes our natural scientific expectations to the world: “Why is a feeling infinite? If there are no limits the feeling seems to exist in another dimension which eludes our imagination. The serial concept of private feelings is the attempt to illustrate some of this incompleteness and incommensurability.”7
Under the caption surroundings Hamann also exhibits her bubbles and social clusters in public places. Places in Munich where huge crowds meet, such as the Marienplatz, the surfer-waves of the Eisbach or any big crossroads. Here the imaginary world encounters the real world. Are the bubbles reflections of condensed social clusters? Are they windows, mirrors or disturbances in the public space?

If bubbles are places or personal localizations, then lines are paths. No matter in what direction a spot is continued, it always becomes a line. In her current paintings strings and loops, Hamann performs exactly this kind of evolution. The line – a basic, graphic, forming design element – becomes carrier of meaning of endless continuance. The lines proceed from top to bottom, from left to right, painted with colored pencil or acrylic paint on paper or canvas. Those lines can be continued by the observer in every direction. Geometric precision isn’t important, the lines are not drawn with the help of a ruler, but freehand. The theoretical considerations are mixed up with the individual handwriting of the artist.
Spot, bubble, line, cloud – geometrical and organic forms are all connected: at times they express the fleetingness of the moment – a thought, a feeling, a natural formation – at times they create emblems of implied infinity – spots, lines, that can be continued endlessly. Simone Hamann’s works originate from philosophical reflections of the world. In the beginning there is an idea. Then
the painting. In a loop.

1 see Werner Busch: Wolken zwischen Kunst und Wissenschaft, in: Natter, Tobias / Smola, Franz: Wolken – Welt des Flüchtigen, Ausst. Kat. Leopold Museum Wien 2013, Ostfildern 2013, p. 16 – 26, here p. 24.
2 see Hubert Damisch: Die Theorie der Wolke, Zürich – Berlin 2013: Damisch argues that since the Renaissance the cloud had become increasingly a motive in painting. In doing so painting evolved from a linear style into a more pictorial style.
3 Interview with Simone Haman in the artist’s workshop, 3.11.2014
4 Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, London 1922, 5.6.
5 Adorno: Ästhetische Theorie, Frankfurt a. Main 1970, p. 17.
6 see Umberto Eco: Das offene Kunstwerk, Frankfurt a. Main 197
7 In an e-mail by Simone Hamann, 14.11.2014.


„These things need perception, and such perception is spirit.1” (Aristoteles):
Between paper and golden fiber.
By Sophia Plaas

The material resembles a mistress in the artist’s studio. Her stubborn character and her freewill guide and bewitch him so much, that pure idea and raw material fight each other, torn between desire and destruction. The material is being planed, milled, chiseled, stretched in all directions like on a rack, hammered, penetrated, nailed and often stapled together. The last rearing up of the conquered, snappish, beautiful body, the very last kiss, a gesture, a glance, then she becomes quiet, forever tamed. The material is slave, servant but also muse of the artist.

For Leon Battista Alberti color, the traditional material of art, was nothing more than an instrument “to imitate the shine of gold by the means of colors”2. For the contemporary artist Simone Hamann, the colors rose, pink and dark green are expression of theoretical considerations and experiments. In Hamann’s small size works (strings and loops) colors are placed colorfully and
wildly side by side on paper or bare, untreated canvas. They nestle up against each other or lay there with a little distance. In these studies of color everything is metamorphosed into an infinite line. The canvas itself is not only medium but also a tone in Hamann’s chord of colors. Thoughts flow over nettle cloth, linen, cotton fabric and jute in vibrant colors. INVERS, a series of smaller pictures concentrates on the texture of the canvas. The stretched canvases are evocative of the procedure of reverse glass painting. Mysteriously the colors gleam on the rough jute fiber: Taking it off one side of the wedged frame and stretching it back on to it the other way around, creates a negative of colors. The actual meaning becomes unessential, the factual meaning turns into the essential.

As soon as color, surface and material, line and spot are perceived in a sensual way, they withdraw the principle of all rational thoughts with the power of their natural presence and appear in their most simple and essential being: They are the essence of things. Simone Hamann seems to elaborate the quintessence of all her theoretical questions and ideas (according to Platon’s ideology the most pure form of art) by the means of her studies and with the help of different fabrics, “to lead us beyond the borders of a human world that seems too narrow […].”3

1 Welsch, Wolfgang: Ästhetisches Denken, Stuttgart 2010, p. 3.
2 Wagner, Monika: Das Material der Kunst. Eine andere Geschichte der Moderne, München 2001, p. 17.
3 Welsch, Wolfgang: Blickwechsel. Neue Wege der Ästhetik, Stuttgart 2012, p. 136.


„And suddenly my ear or my gaze are seized by the sensual and I turn part of my body or my whole body over to the vibrations or presence, in which the blue or the red exists.”1
About the coloring in the works of Simone Hamann.
by Mira Naß

The artistic work of Simone Hamann focuses on color. On canvases of different sizes they mix up, overlap and hive each other. The series social cluster or bubbles confronts the beholder with an untreated canvas and countless colorful spots, sometimes homogeneously monochrome, sometimes in a wild clutter, like a street strewn with confetti in carnival. Red, orange, pink, blue, green, yellow, white … Hamann works with pure pigments that only mix when they overlap. In the perfection of her pictorial workmanship most of the bubbles appear almost graphic. They arrange themselves in groups or reject each other, like particles of the same polarity. They accumulate, shove, jostle, push and overlay each other and form bizarre shapes like a swarm of fish,
birds or bees. Like in a Ping-Pong match the spots seem to bounce back and forth on the canvas and to hive from the edges. It inevitably makes you think of the behavior and attitude of an individual in a homogeneous or heterogeneous society. According to Freud the behavior of an individual is guided less by his rationality but predominantly by his emotions. Where lies the
origin of those emotions, which is also the origin of all those artistic processes by Simone Hamann? Maybe it is sensuousness in the true acceptance of the word – ‘to live to see’. The feeling and fingering of an object or the skin of a treasured person. The aromatic taste of spices or honey-sweet dishes. The sound of a tone, that mixes up with other tones and creates harmony. The
perception of intensive colors in nature or art. In addition Hamann offers personal cross references in her titles: sweet strawberry for example may evoke the taste of ripe fruit, while daltonian plays with the reception of different shades of grey.

But does every color create a certain sensation or does it evoke different kinds of feelings? How can colors be experienced through art? Do all people perceive colors in the same way? The question is pressing: What does the picture want? What does the color want, what the artist? What the line, what the bubble?
W.J.T. Mitchell assumes that the human body receives pictures while beholding them. He metaphorically describes it as an exchange of glances between picture and beholder.2 With the shape of the circle or the (colored pencil) line in strings this exchange of glances, this interplay between perceptive eye and artistic expression becomes manifest in the medium of color. “On a blank sheet the gaze has nothing to dwell on. But as soon as there is a spot or stain, there is an end to the meandering. The gaze is gripped, captivated, drawn by the spot. On it the gaze comes to rest.”3 In the basic forms of circle and line the color refers only to itself and its infinity.

1 Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966, p.249.
2 Mitchell, W.J.T.: Das Leben der Bilder. Eine Theorie der visuellen Kultur, Nördlingen 2005.
3 Biema, Carry van: Farben und Formen als lebendige Kräfte, Jena 1930, p.151.

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